Dasein für arme Patienten
Nach längerer Krankheit ist unsere Sozialarbeiterin wieder zurück auf Arbeit. Während ihrer Abwesenheit übernahmen die Kollegen die Betreuung bedürftiger Patienten über den Poor Patient Fund (PPF). Aus Personalmangel fand die Berichterstattung an uns leider jedoch nicht wie in gewohntem Umfang statt, so dass wir uns freuen, Sie jetzt wieder über diese Arbeit informieren zu dürfen.
Der Mann auf dem Foto beispielsweise ist 48 Jahre alt und arbeitet gelegentlich als Sicherheitskraft in einem Busunternehmen. Sein Arbeitgeber brachte ihn mit Symptomen eines Darmverschlusses wie starken Bauchschmerzen, Verstopfung und Erbrechen ins Krankenhaus. Er bezahlte 320 € und verschwand, ohne dem Patienten auch nur etwas zu essen zu geben. Die Frau des Patienten wurde kontaktiert, um die Versorgung ihres Mannes zu übernehmen. Anders als bei uns sind in Uganda die Angehörigen von Patienten verantwortlich, ihnen Essen zu bringen. Seine Frau war jedoch selbst krank und zur Behandlung in einem Flüchtlings-Krankenhaus im Distrikt Kasese, der im Südwesten Ugandas liegt und an die Demokratische Republik Kongo grenzt. Er sagte, dass seine weiteren Familienangehörigen in Kasese vor einigen Jahren von ADF-Rebellen aus dem Kongo ermordet wurden.
Nach einer Woche der Behandlung konnte der Patient entlassen werden. Da es niemanden mehr gab, der dem Mann finanziell zur Seite stand, übernahm der PPF für ihn die Kosten von 630 €.