Flüchtlingshilfe in Athen

Unsere Werke für Flüchtlinge in Athen

Aufgrund des Bemühens der griechischen Regierung, die Flüchtlinge von den Inseln auf das Festland zu bringen, sammeln sich immer mehr Flüchtlinge in Athen und Umgebung. Grundsätzlich ist ein Flüchtling in einer der folgenden Situationen:

 •   Warten auf Asyl: das betrifft die meisten Flüchtlinge. Sie sind in Flüchtlingslagern untergebracht und dürfen nicht arbeiten. Oft stellen sie nach Ablehnung noch einen zweiten oder dritten Antrag. In der Erteilung der Genehmigungen zeigt sich auch eine gewisse Willkür, da es nicht selten vorkommt, dass bestimmte Familienmitglieder Asyl erhalten (z.B. die Eltern) andere nicht (z.B. die Kinder).

 •   Asyl oder subsidiärer Schutz: haben die Flüchtlinge Asyl erhalten, müssen sie in der Regel die Lager verlassen und sich selbst um Unterhalt und Unterkunft kümmern. Sie warten allerdings sehr oft sehr lange (Monate, teilweise Jahre) auf die entsprechenden Anerkennungspapiere und Reisedokumente, mit denen sie dann meist Richtung Deutschland oder Schweden aufbrechen.

 •   Illegal und nicht registriert: in einigen selten Fällen hält sich eine Person illegal und ohne jede Registrierung durch die Behörden in Griechenland auf – das bedeutet „ein Leben im Untergrund“ mit allen dramatischen sozialen und unmenschlichen Folgen.

 •   Asyl-Antrag abgelehnt: wenn der Asyl-Antrag abgelehnt wurde, können die Flüchtlinge in der Regel nicht abgeschoben werden, da es keine entsprechende Vereinbarung mit dem Ursprungsland des Flüchtlings gibt oder eine Abschiebung sich operativ schwierig gestaltet.

Aus diesen Ausführungen geht hervor, dass viele Flüchtlinge in Lagern und außerhalb alleine oder mit ihren Familien in einer sehr schwierigen, hilfsbedürftigen Lage sind. Diesen Menschen wird von unseren Freunden Filippo, Fabiola, Günther in ganz unterschiedlicher Weise geholfen. Die Hilfe reicht von unmittelbarer Nothilfe (Essen, Kleidung, Medikamente) über Begleitung zu Ärzten oder in Krankenhäuser, Hilfe bei der Kommunikation mit Behörden bis hin zu Rechtsberatung. Auch haben Filippo und Fabiola zwei junge Flüchtlinge (aus Afghanistan) und eine junge Mutter aus Nigeria mit zwei kleinen Kindern in ihre Familie aufgenommen, die auf die Papiere für ihre Weiterreise warten.

Die Arbeit von Filippo un Fabiola wird maßgeblich auch von Freiwilligen unterstützt. Diese Freiwillige gehören zu "Operazione Colomba", dem gewaltfreien Friedenskorps der Gemeinschaft Papst Johannes XXIII, und verfügen über Erfahrung in Konfliktgebieten wie Palästina, Libanon, Kolumbien und Albanien. Ihre Ziele in Athen sind hauptsächlich:

 •   Überwachung von Menschenrechtsverletzungen und Zurückweisungen, die mit Gewalt und Täuschung begangen werden, mit dem Wunsch, den Stimmlosen eine Stimme zu geben;

 •   Interessenvertretung für den Schutz der Menschenrechte durch aktive Teilnahme an internationalen und institutionellen Gremien. Die Gemeinschaft „Papst Johannes XXIII“ ist seit 2009 in Genf präsent, da sie eine Akkreditierung beim ECOSOC (Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen) erhalten hat.