Unterstützung für vergessene Mütter und ihre Kinder in Ost-Aleppo
Das Projekt konzentriert sich auf besonders vulnerable Kinder in 13 Stadtteilen von Ost-Aleppo, wo der Krieg starke Spuren hinterlassen hat und wo das Leid des Krieges durch die Schäden des tragischen Erdbebens, das Syrien im Februar 2023 heimgesucht hat, noch verstärkt wurde. Dort sind viele Kinder unter gewaltsamen Umständen auf die Welt gekommen. Zudem wurden sie nicht legal registriert. Das bedeutet, dass sie offiziell keinen Zugang zu Bildung und Gesundheitswesen haben, d.h. nicht in die Schule gehen können und medizinische Leistungen (Impfungen, Behandlungen) nicht in Anspruch nehmen können.
Die Kinder werden gedrängt, entweder illegaler Kinderarbeit nachzugehen oder sie leben auf der Straße und werden zum Diebstahl angehalten. Gewalt und Missbrauch in allen Formen sind an der Tagesordnung und besonders für die Mädchen und Kinder mit Behinderungen sehr traumatisierend. In einer Studie ergaben sich in mehr als 40% der Haushalte Hinweise für schwere posttraumatische Belastungsstörungen bei Kindern (Albträume, Depression, Aggressivität, Übergriffigkeit, Bullying etc.).
Blick zurück: wie alles begann
„Ein Name und eine Zukunft“ entstand aus einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit: Im Geist der Freundschaft und des interreligiösen Dialogs gründeten H.E. Mons. George Abou Khazen (ehemaliger Apostolischer Vikar der lateinischen Kirche), der islamische Mufti von Aleppo Sheikh Mahmud Akam und der Franziskanerpater Firas Lufti das Projekt.
Von Anfang an galt die Hilfe vor allem den Frauen und Kindern aus Ost-Aleppo, die seit 2016 an den Rand gedrängt waren, weil sie mit dschihadistischen Gruppen in Verbindung gebracht wurden, die sich gegen das Assad-Regime stellten, und die bis vergangenen Dezember in der Region Idlib Zuflucht gesucht hatten.
Heute, da dieselben Gruppen nun an der Macht sind und sich das Land in einem Prozess der Neudefinition befindet, hoffen wir, dass anhaltende Unterstützung und ein offener Dialog mit jenen, die einst am Rand der Gesellschaft lebten, den Weg ebnen können für den Wiederaufbau des menschlichen und kulturellen Mosaiks, das Syrien ausmacht.
Das Projekt „Ein Name und eine Zukunft“ beschäftigt 32 lokal ausgebildete und angelernte Fachkräfte (Lehrer, Erzieher, Sozialarbeiter, Psychologen, Physiotherapeuten), um Kindern zwischen 6 und 17 Jahren psychologische, soziale und pädagogische Unterstützung zu geben. Mehr als 10% dieser Kinder sind körperlich behindert, viele weitere haben Lernschwierigkeiten.
Neben beruflicher Ausbildung und Mikrokrediten bietet das Projekt auch psychosoziale Unterstützung für die Frauen, die daran teilnehmen, um sie bei der beruflichen Wiedereingliederung zu begleiten. Arbeit ist der erste Schritt zur Autonomie und ermöglicht es den Frauen, ihre soziale Rolle und damit Anerkennung in der Gesellschaft für sich und ihre Kinder wieder zu erlangen.
Konkret finden folgende Aktivitäten statt: gemeinsamer Sport, Kunsttherapie, individuelle psychologische Unterstützung der Mütter und Kinder, Alphabetisierungskurse, Unterstützung und Nachhilfeunterricht in Französisch, Arabisch, Englisch, Physik, Chemie, Mathematik für alle Schulklassen vom 1. bis zum 12. Schuljahr. Körperlich behindert Kinder erhalten Krankengymnastik oder spezifisch angepasste Physiotherapie.
Die Projektaktivitäten finden in 3 Zentren statt: es werden 4.000 Kinder betreut, davon 681 Kinder mit Behinderungen, und 2.292 Mütter und Frauen aus Ost-Aleppo erhalten eine Betreuung.
Ein großer Teil dieser Kosten wird durch die Werbekampagne der Franziskaner in Hülfensberg und von der Gemeinschaft Vivere gespendet.
Herzlichen Dank für Ihre Spenden unter Verwendungszweck: Syrien
Projektverantwortung
Erica Berni: erica.berni@supportinternational.de