Hilferuf Libanon – Wichtiges Update!

Hilferuf Libanon - Hope4Lebanon

Vor 365 Tagen begann ein Konflikt, der auch nach einem Jahr noch keine Anzeichen einer Entspannung zeigt. Im Gegenteil, vor einigen Wochen hat sich im Norden Israels eine neue Front aufgetan, die ein Land – den Libanon – in Mitleidenschaft zieht, das bereits am Rande der Zerstörung stand. Marco Perini, Regional Manager von AVSI Middle East beschreibt Beirut am 7. Oktober 2024 so:

Die Krankenhäuser sind geschlossen, das Risiko von Epidemien steigt täglich, Israel bombardiert aktuell die Wasserleitungen, den Fischern im Süden wird verboten, aufs Meer hinauszufahren, zwei Drittel des Landes befinden sich unter Dauerbeschuss, im Süden findet eine Invasion durch Bodentruppen statt, 30 Dörfer wurden zur Evakuierung aufgefordert, weil sie vermutlich bald bombardiert werden. 2.000 Menschen hat die nördliche Front dieses Krieges das Leben gekostet. 1,2 Mio Binnenflüchtlinge haben den Süden verlassen, 120.000 davon suchen Zuflucht in Syrien. Viele sind dieselben Menschen, die vor dem Assad-Regime geflohen sind, um nicht der Repression zum Opfer zu fallen oder im Gefängnis zu landen, und die nun glauben, dass es besser und sicherer ist, wieder über die Grenze zu gehen. Und ich kann Ihnen versichern, dass es in Syrien eine Hungersnot gibt. Unter diesen verzweifelten Menschen befinden sich auch 40-50.000 Libanesen, Menschen, die im Südlibanon, im Bekaa-Tal oder in den Außenbezirken von Beirut lebten.“

Man schätzt, dass in Beirut und im Norden des Libanon Notunterkünfte für 160.000 Menschen verfügbar sind. Diese wurden in Schulen untergebracht, obwohl sie nicht die nötige Ausstattung hatten. Alle anderen, die nicht von Verwandten aufgenommen werden konnten, strömten an die Strände, auf die Straßen, in die Parks, ohne Matratzen, ohne Decken, ohne Wasser oder Nahrung,  wo sie wirklich nicht einmal ein Dach über dem Kopf haben, geschweige denn Schutz vor den Bomben oder den Raketen. Ihr Bedarf ist ein Dauerbedarf, es hilft nur wenig, ihnen einmal eine Wasserflasche oder eine warme Mahlzeit zu bringen, weil sie morgen wieder durstig und hungrig sein werden. Sie haben einfach nichts. Sind mit nichts geflohen, haben von einem Moment auf den anderen ihre Häuser verlassen.

Wie helfen wir zusammen mit AVSI

AVSI ist seit 1996 im Libanon tätig. Sie war bei vielen Krisen dabei und hat das Gebiet nie verlassen. Gerade im Süden ist sie präsent mit Projekten für die Entwicklungs-Zusammenarbeit und Cash for Work für die Flüchtlinge und für die Ärmsten in der Bevölkerung, im Bereich der Landwirtschaft und der Erziehung. In diesem Moment sind im Süden, in Marjayoun, noch vier Mitarbeiter und Social Workers der AVSI geblieben. Zusammen mit vielen Freiwilligen, mit der libanesischen Armee und mit der UNIFIL sind sie engagiert, um lebensnotwendige Güter und humanitäre Hilfe an die Bevölkerung zu verteilen, die nicht fliehen konnte.

Mehr als fünfzig AVSI-Mitarbeiter und Dutzende von Freiwilligen sind in Beirut und im Libanongebirge im Einsatz. Sie konnten bisher 9.000 Vertriebenen mit ihrer Hilfe erreichen, eine geringe Zahl, wenn man an die Hunderttausende denkt, die Nothilfe brauchen. Aber sicher ein Anfang.

Die Grundversorgung steht an erster Stelle: Wasser, aber auch Matratzen, Decken, Lebensmittel und vor allem die emotionale Unterstützung. Die Leute schlafen seit Tagen nicht, weil die Raketen auch nachts abgefeuert werden. Die Sorge ist groß, es gibt keine Hoffnung mehr auf eine diplomatische Lösung. Die Menschen sind erschöpft und müde. Vor allem die Kinder sind emotional noch stärker belastet als Erwachsene, sie sind durch die Explosionen traumatisiert und fürchten sich vor jedem Lärm. Kinder müssen spielen, sorglos sein, als Kinder leben. Sie dürfen nicht zu kleinen, frühreifen Erwachsenen werden. Deshalb ist die psychosoziale Unterstützung für sie so wichtig.

#Hope4Lebanon

Das Motto der AVSI-Kampagne soll ein Aufruf, eine Bitte sein, denn genau das braucht dieses Volk: Hoffnung und Frieden.

Der Einsatz von AVSI:

      • Verteilung von Lebensmittelpaketen und warmen Mahlzeiten
      • Verteilung von Wasser und Gewährleistung des Zugangs zu Trinkwasser
      • Bereitstellung von Hygiene-Kits
      • Verteilung von Grundbedarfsartikeln
      • Aktivierung einer Hotline für die emotionale und psychologische Unterstützung der Vertriebenen

 

 

Support International beteiligt sich aktiv an der Kampagne und konnte dank der großzügigen Unterstützung unserer Spender am 10.Oktober die ersten 10.000 Euro überweisen.

Getagged mit: ,